»IN SICH GEHEN«

mit 23 Fuß langen Eisenschuhen.

Performance von Robert Kessler im Rahmen der Schuhausstellung des “Zweckverbandes der Galerien” als Aktivität der “Neuen Galerie” Dachau am 30.11.97 im Hof des Bezirksmuseums in Dachau.

Der Künstler empfängt das Publikum mit bereits installiertem Instrumentarium:

Die 23 Fuß (7m) langen Schuhe sind einerseits an der Maueroberkante befestigt, und liegen andererseits mit ihrer Einstiegsöffnung auf dem mit einem weißen Tuch abgedecktem LKW - Schlauch.

Der Künstler trägt eine Augenbinde und begegnet den Zuschauern am Weg außerhalb des Innenhofs hinter der Mauer. Tastend entstehen unvorhersehbare Situationen. Nach einer Weile führt er das Publikum in den bisher geschlossenen Innenhof hinab und steigt barfüssig, nach dem Ablegen seiner eigenen Schuhe in die Öffnungen der langen Eisenschuhe auf einem wackeligen Podest.

Ab dem Einstieg in die Schuhe wird der Herzschlag des Künstlers mit einem Mikrophon verstärkt. Ein Text wird von dem Schauspieler “Christoph Engen” verlesen. Der Künstler bewegt sich mit den Schuhen und seinem Körper als ob es ihm zunehmend unangenehm wird und versucht die Augenbinde ohne zu Hilfenahme der Hände abzuschütteln. Während dieser Bewegungen, welche sich auf einen unvorhersehbaren Zeitraum erstrecken, läuft aus den Öffnungen der Schuhe unter den Füßen des Künstlers eine blutartige rote Flüssigkeit auf das weiße Tuch.

Seit dem Einstieg in die Schuhe verliert das Podest an Höhe bis es auf den Boden absinkt. An diesem Punkte endet die Aktion mit dem erfolgreichen Abschütteln der Augenbinde. Der Künstler ist auf dem Boden angekommen und verlässt die Schuhe, um in seine eigenen anzuziehen - die Herztöne sind nicht mehr verstärkt.