»Beziehungspendel«
Abmessung: 22 x 21 x 42 cm
1999
Das Universum des Robert Kessler hält neben den Galaxien der großen
Installa tionen die vielen Sterne kleinerer Arbeiten bereit, die charmant
und durchaus humorvoll Themen wie etwa Paarbeziehungen aufgreifen. Bei kinetischen,
durch einen Stoß des Betrachtenden in Bewegung zu versetzenden Objekten
werden Spannungen des Materials in Aktion umgesetzt. Eine metallene Spindel,
das Urkorn, ist zweigeteilt an einer Federkonstruktion mit Plexiglasarmen
aufgehängt. Es pendelt in verschiedene Positionen, schwingt hin und her,
bis ein abrupter Stillstand eines Teils eintritt, um nach Sekundenbruchteilen
weiter zu schwingen. Die Weitergabe des Impulses ist ein Wechselspiel und
sorgt für sich gegenseitig beeinflussende Schwingungen. Gegen und Miteinander,
Bewegung und Stillstand machen diese Objekte zu Metaphern menschlicher Paarbeziehungen,
zu "mechanischen Portraits". Physikalische Phänomene drücken
seelische Zustände aus.
Jochen Meister, Kunsthistoriker
Bewegungsanleitung zum Werk
Bringen Sie vorsichtig einen der beiden Gusskörper zum schwingen. Je nach der Energie Ihres Schwunges, wechselt der Impuls zwischen beiden Gusskörpern hin und her. Unterschiedliche Startpositionen der beiden Körper (z.B. ein Pendelkörper steht, der andere wird ausgelenkt und losgelassen) rufen entsprechend unterschiedliche Bewegungsmuster hervor. Z.B. hält der eine Körper innerhalb seines Bewegungsablaufes plötzlich inne - bleibt stehen, während der andere Pendelkörper gleichzeitig dessen Bewegungsenergie übernimmt und dann doppelt so weit schwingt.
»Beziehungspendel«
Abmessung: 250 x 80 x 10 cm
1994