»Eschede«

Arbeit zum ICE Zugunglücks von 1998 in Eschede.

Glasei auf Samtkissen für die "Samtgemeinde Eschede", Kissenfüllung mit Splittern vom Unglücksort.

Die nach innen gestülpte Glashaut trägt ein zweites Ei mit weißem Kokon als Zeichen des neuen Lebens in der Verletzlichkeit.

"Die Escheder Landfrauen waren die ersten, die ein Geschenk besonderer Art anschauen durften. Sie hatten sich vor dem Rathaus versammelt und wollten zu einer Radtour aufbrechen, als Bürgermeister Heinz Carstens zusammen mit dem stellvertretenden Escheder Gemeindedirektor Klaus Drögemüller vor ihren Augen ein handliches Paket auspackte. Zum Vorschein kam eine Acrylglashaube, unter der auf einem roten Samtkissen ein zartes gläsernes Ei ruht. Das Werk sei sein persönlicher Ausdruck für das, was die Gemeinde Eschede und alle Helfer von Eschede nach der ICE-Katastrophe im vergangenen Juni geleistet hätten, sagte Kessler. Für sein Geschenk an Eschede habe er sich von dem Begriff "Samtgemeinde" inspirieren lassen, der ihm bis zum vergangen Jahr nicht geläufig war etwas Weiches zum Ruhen habe ihm als Symbol vorgeschwebt. Darauf liege das zerbrechliche Ei, das zugleich Sinnbild für neues Leben sei. Als Kissenfüllung hat Kessler Splitter und Teile des zerstörten Zuges sowie Sand von der Unglücksstelle verwendet. Vorläufig wird Kesslers Geschenk in der Vitrine im Foyer des Escheder Rathauses zu sehen sein. Doch die Mehrzahl der Escheder Landfrauen äußerte bei der ersten Betrachtung ganz spontan, dass Kesslers Werk im neuen Bahnhof ausgestellt werden müsste." Cellesche Zeitung,10.06.99